Donnerstag, 25. Mai 2006

Die Desillusionierung des M. C. Escher

(zu "Werkstatt Unterricht" vom 24.05.2006)

(Dies soll - ich sag es einfach mal vorweg, bevor dieser Text noch unnötigen Missmut entfacht - kein Angriff auf die Leistung der heute vorgestellten Arbeit sein, es spiegelt lediglich mein persönliches Empfinden wieder!)

hands
(M. C. Escher: Drawing Hands)

Ein wirklich sehr schönes und tiefgreifendes Thema, dass sich die Komilitonin da ausgesucht hatte. M. C. Escher ist wirklich für seine ganz spezielle Art der "Kunst" (wenn sie denn nun mal als solche angenommen werden würde) eine Ikone gewesen. Unübertroffen. Vielschichtig. Innovativ.
Für mich persönlich, der auch privat einen Bildband des Herrn Escher besitzt, war es jedoch sehr schade, mit ansehen zu müssen, wie die Genialität dieses Mannes auseinandergenommen wurde.

37823
(M. C. Escher: Eye)

Natürlich kann man jede Art der Schaffung eines Menschen analysieren. Man kann sie nachahmen und selber versuchen umzusetzen, doch die Fähigkeiten und das Werk eines - meiner Meinung nach - fabelhaften Malers und Zeichners mal kurzerhand in 5 Teile ("Methoden") zu "schneiden" um aus der Mischung dieser Teile etwas Eigenes zu bekommen und nebenbei noch bestimmte Bilder von M. C. Escher auf genau diese Methoden zu untersuchen und aufzuzeigen, dass diese so herrlichen Werke oft nach dem gleichen Schema verlaufen und es scheinbar so leicht ist, dies nachzuahmen, hat mich irgendwie getroffen.

relativity
(M. C. Escher: Ascending and descending)

"Naja, scheint ja doch nicht so toll gewesen zu sein, was der Escher da so gemacht hat", oder Ähnliches ging mir durch den Kopf, als ich da heute aus der Veranstalung spazierte. "Das hab ich ja ruck zuck fast genauso gut hinbekommen" (soll kein Eigenlob sein!). "Noch bessere Zeichentechnik und ich bin ein Escher!". Natürlich ist das jetzt sehr leicht gesagt und genauso ist es auch keineswegs ernstgemeint, aber wenn sich solche Gedanken erstmal festigen bekommt so ein heroisches Vorbild schon seinen Knacks weg und scheint doch leicht zu schrumpfen. Da werde ich mal einige Zeit drüber schlafen und danach bestimmt nicht mehr so über diese Sache denken, aber heute habe ich so empfunden und das wollte ich einmal loswerden.

Philipps Welt

oder: was einem normalen Studenten innerhalb eines halben Jahres so alles durch den Kopf gehen kann!

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