Ein Anschauungsbeispiel
(zu der Veranstaltung "Hirngerechtes Lernen" vom 31.01.07.)
Mit dem im vorherigen Beitrag geschilderten Problem mit der Fragestellung, was eine Stunde eigentlich bringen soll und was die Kinder aus ihr lernen sollen, musste sich in dieser Veranstaltung ein Kommilitone beschäftigen, der als erstes eine seiner Unterrichtsstunden vorstellte, die er in einer vierten Klasse zum gegeben hatte.
"Was würdet ihr machen, wenn ihr einem anderen Menschen in einer weit entfernten Stadt mitteilen wolltet, wie er das hier bauen soll?" Wobei er ein paar zusammengesteckter Legosteine in die Luft hielt.
Das Thema war "Entwürfe" und der Kommilitone führte es unter Zurhilfenahme der eben genannten Eingangsfrage und eines Tafelbildes (siehe Abb.) ein. Daraufhin verteilte es einen Arbeitsbogen, auf dem sich verschiedene Muster für den Bau von kleinen Gebilden mit Duplosteinen befanden.
(Tafelbild zur Einführung des Themas)
Im Laufe der Stunde sollte die Schüler mit ihren eigenen Duplo-Steinen (Duplo ist übrigens eine stark vergößerte Lego-Art, die es schon Kleinkindern ermöglicht, verschieden geformte Steine zu kombinieren und ineinander zu stecken!) diese Muster nachbauen und so die abgebildeten Figuren erhalten.
Obwohl diese Stunde bis hier sehr souverän vorgestellt wurde, begann sich schon die erste negative Kritik zu entwickeln und wurde auch gleich angebracht. Dass in dieser speziellen Klasse mit einer vielzahl lernbehinderter Schüler ein kleinschrittiger Stundenablauf und eine ebensolche Abhandlung des Themas von Nöten war, war sofort geklärt. Dann jedoch kam die Frage, die auch schon im vorherigen Beitrag vorgestellt wurde:
"Was haben die Schüler in dieser Stunde eigentlich gelernt?"
Gut, die erste Antwort aus dem Plenum klang auch plausibel: "Zweidimensionales dreidimensional umsetzen und anders herum!" doch nein! Sie haben als einzig verwertbare Fähigkeit und verwertbares Wissen eine Problemlösungsstrategie erlernt, die sie befähigt, die vorgegebenen Muster nachzubilden. Nur: War denn hier ein wirkliches Problem gegeben? Haben die Schüler wirklich etwas lösen müssen oder haben sie nur das Problem gehabt, dass sie machen mussten, was der Lehrer gesagt hat und mussten dieses befolgen? Richtig! Daher lautete der Tipp für die nächsten Stunden des Kommilitonen auch, dass er lieber nicht zu genaue Vorgaben machen sollte, keinen so ausgearbeiteten Plan austeilt.
Mir persönlich fiel in diesem Moment das Spiel "Tangram" ein, bei dem zwar immer noch diverse Muster vorgegeben sind, die nachgebaut werden müssen, aber keinen genauen Lageplan der verschieden geformten und in unterschiedlichen Größen vorhandenen Steine.
Im Anschluss noch etwas in eigener Sache:
Es gab in Bezug zu diesem Kommilitonen noch einen kleinen schmidschen Einwurf: "Erklären sie bitte den Begriff Geschwindigkeit!" Dass Geschwindigkeit Strecke pro Zeit ist, war nicht so schnell klar, wie man es erahnen könnte, aber als ein Student dieser Art von Veranstaltung und bei solchen Fragen - vor allem, wenn sie von Herrn Schmid stammen - vermutet man stets einen Haken und versucht irgendwie zunächst denn Sinn dieser Fragen zu erörtern. Doch hier liegt das Problem: oft ist kein Sinn in diesen Fragen erkennbar. Allerdings weckten sie bei mir im Großen und Ganzen wieder eine kindlichere Denkweise und Strukturen einfachen und direkten Denkens wurden wieder hervorgeholt.
Mit dem im vorherigen Beitrag geschilderten Problem mit der Fragestellung, was eine Stunde eigentlich bringen soll und was die Kinder aus ihr lernen sollen, musste sich in dieser Veranstaltung ein Kommilitone beschäftigen, der als erstes eine seiner Unterrichtsstunden vorstellte, die er in einer vierten Klasse zum gegeben hatte.
"Was würdet ihr machen, wenn ihr einem anderen Menschen in einer weit entfernten Stadt mitteilen wolltet, wie er das hier bauen soll?" Wobei er ein paar zusammengesteckter Legosteine in die Luft hielt.
Das Thema war "Entwürfe" und der Kommilitone führte es unter Zurhilfenahme der eben genannten Eingangsfrage und eines Tafelbildes (siehe Abb.) ein. Daraufhin verteilte es einen Arbeitsbogen, auf dem sich verschiedene Muster für den Bau von kleinen Gebilden mit Duplosteinen befanden.
(Tafelbild zur Einführung des Themas)
Im Laufe der Stunde sollte die Schüler mit ihren eigenen Duplo-Steinen (Duplo ist übrigens eine stark vergößerte Lego-Art, die es schon Kleinkindern ermöglicht, verschieden geformte Steine zu kombinieren und ineinander zu stecken!) diese Muster nachbauen und so die abgebildeten Figuren erhalten.
Obwohl diese Stunde bis hier sehr souverän vorgestellt wurde, begann sich schon die erste negative Kritik zu entwickeln und wurde auch gleich angebracht. Dass in dieser speziellen Klasse mit einer vielzahl lernbehinderter Schüler ein kleinschrittiger Stundenablauf und eine ebensolche Abhandlung des Themas von Nöten war, war sofort geklärt. Dann jedoch kam die Frage, die auch schon im vorherigen Beitrag vorgestellt wurde:
"Was haben die Schüler in dieser Stunde eigentlich gelernt?"
Gut, die erste Antwort aus dem Plenum klang auch plausibel: "Zweidimensionales dreidimensional umsetzen und anders herum!" doch nein! Sie haben als einzig verwertbare Fähigkeit und verwertbares Wissen eine Problemlösungsstrategie erlernt, die sie befähigt, die vorgegebenen Muster nachzubilden. Nur: War denn hier ein wirkliches Problem gegeben? Haben die Schüler wirklich etwas lösen müssen oder haben sie nur das Problem gehabt, dass sie machen mussten, was der Lehrer gesagt hat und mussten dieses befolgen? Richtig! Daher lautete der Tipp für die nächsten Stunden des Kommilitonen auch, dass er lieber nicht zu genaue Vorgaben machen sollte, keinen so ausgearbeiteten Plan austeilt.
Mir persönlich fiel in diesem Moment das Spiel "Tangram" ein, bei dem zwar immer noch diverse Muster vorgegeben sind, die nachgebaut werden müssen, aber keinen genauen Lageplan der verschieden geformten und in unterschiedlichen Größen vorhandenen Steine.
Im Anschluss noch etwas in eigener Sache:
Es gab in Bezug zu diesem Kommilitonen noch einen kleinen schmidschen Einwurf: "Erklären sie bitte den Begriff Geschwindigkeit!" Dass Geschwindigkeit Strecke pro Zeit ist, war nicht so schnell klar, wie man es erahnen könnte, aber als ein Student dieser Art von Veranstaltung und bei solchen Fragen - vor allem, wenn sie von Herrn Schmid stammen - vermutet man stets einen Haken und versucht irgendwie zunächst denn Sinn dieser Fragen zu erörtern. Doch hier liegt das Problem: oft ist kein Sinn in diesen Fragen erkennbar. Allerdings weckten sie bei mir im Großen und Ganzen wieder eine kindlichere Denkweise und Strukturen einfachen und direkten Denkens wurden wieder hervorgeholt.
GuyL - 4. Feb, 17:05