Ey Digger, du bist gar nicht Lehrer - oder: Mittel gegen die Respektlosigkeit der Schüler gegenüber Praktikanten
(ein Tagebucheintrag zum Blockpraktikum)
Ich sage es gleich vorweg: Eine wirkliche Lösung für dieses Problem habe ich nicht zu bieten, aber vielleicht komme ich auf eine, während ich diesen Beitrag verfasse... man darf ja immerhin noch hoffen.
Nun gut. Alles fing mit meiner ersten Stunde in meiner Praktikumsschule an. Der Musiklehrer hatte den Schülern in den letzten Stunden einen phillipinischen Tanz beigebracht, bei dem man über ein paar Rohre tänzeln musste und dabei nicht von den Rohren getroffen werden durfte, die jeweils beim ersten Schlag eines Walzertaktes von zwei Schülern zusammengeschlagen wurden.
Eigentlich eine schöne Einheit, wenn diese Rohre nicht bei jedem Schlag einen solch erfüllenden und positiven Klang erzeugen würden, die einen automatisch dazu veranlasst, diesen auch außerhalb des Metrums erklingen zu lassen. So wurden die Tänzer regelmäßig von den Rohrhaltern daran gehindert, ihren Wille umzusetzen und nach der Anleitung des Lehrers der phillipinischen Kultur gegenüber ihren Respekt zu erbringen.
Respekt ist hier auch das Schlagwort. Eine der Schüler begann schon in der Pause vor der Stunde meine persönlichen Grenzen auszutesten, indem er ununterbrochen ebenso persönliche Fragen stellte, die im weitesten Sinne völlig unerheblich waren, aber mich vor allem in der Hinsicht verunsichert haben, dass ich nicht wusste, ob ich antworten sollte, oder nicht (ich habe es natürlich nicht getan!).
Den jungen Mann habe ich dann mehrfach verwarnt, was jedoch keine Wirkung zeigte. Er war also tatsächlich der Meinung, er könne von mir nichts strafendes erwarten. Seine eigenen Worte waren: "Sie dürfen mir nichts tun, sie sind nicht mein Klassenlehrer!" Es hat mich dann an meine eigene Kindheit erinnert, in der ich des öfteren gesagt bekam, dass ich die "Krankenkasse" von meinem Gegenüber bezahlen müsste, wenn ich ihm etwas zu Leide tun würde. Lächerlich, aber ebenso kindlich wie niedlich.
Der besagte Schüler war aber - trotz meiner Verwarnungen - nicht zu bremsen und ich versuchte einfach nicht auszurasten und in meinem Kopf durchlief ich alle Arten von Maßnahmen, die möglich sind und hab mich einfach dafür entschieden, dass er am Ende der Stunde den relativ verdreckten Musikraum säubern musste. Nachsitzen wollte ich es zu diesem Zeitpunkt eigentlich nicht nennen. Ich wusste aber nicht, dass dieser kleine Junge bereit war, mit mir 15 Minuten zu diskutieren. Gut, ich hätte ihn durch ein paar direkte und knackige Worte sofort dazu bringen können, dass er mit dem Aufräumen anfängt. Aber nein, ich wollte, dass er es von sich aus tut und so wartete ich und wartete und wartete.
Nach diesen gewissen 15 Minuten war er dann doch bereit, kleinbei zu geben und räumte zumindest einige der Schnipsel zur Seite. Ich hatte ja auch nie erwartet, dass er den ganzen Raum bis in die kleinste Ecke blitzblank macht, aber es reichte, dass ich am Ende der "Gewinner" war, denn in der heutigen Stunde, in der ich alleine in der Klasse war, erlebte ich genau diesen aufmüpfigen Schüler als liebevolles und braves Kind. Hurra!
Ich sage es gleich vorweg: Eine wirkliche Lösung für dieses Problem habe ich nicht zu bieten, aber vielleicht komme ich auf eine, während ich diesen Beitrag verfasse... man darf ja immerhin noch hoffen.
Nun gut. Alles fing mit meiner ersten Stunde in meiner Praktikumsschule an. Der Musiklehrer hatte den Schülern in den letzten Stunden einen phillipinischen Tanz beigebracht, bei dem man über ein paar Rohre tänzeln musste und dabei nicht von den Rohren getroffen werden durfte, die jeweils beim ersten Schlag eines Walzertaktes von zwei Schülern zusammengeschlagen wurden.
Eigentlich eine schöne Einheit, wenn diese Rohre nicht bei jedem Schlag einen solch erfüllenden und positiven Klang erzeugen würden, die einen automatisch dazu veranlasst, diesen auch außerhalb des Metrums erklingen zu lassen. So wurden die Tänzer regelmäßig von den Rohrhaltern daran gehindert, ihren Wille umzusetzen und nach der Anleitung des Lehrers der phillipinischen Kultur gegenüber ihren Respekt zu erbringen.
Respekt ist hier auch das Schlagwort. Eine der Schüler begann schon in der Pause vor der Stunde meine persönlichen Grenzen auszutesten, indem er ununterbrochen ebenso persönliche Fragen stellte, die im weitesten Sinne völlig unerheblich waren, aber mich vor allem in der Hinsicht verunsichert haben, dass ich nicht wusste, ob ich antworten sollte, oder nicht (ich habe es natürlich nicht getan!).
Den jungen Mann habe ich dann mehrfach verwarnt, was jedoch keine Wirkung zeigte. Er war also tatsächlich der Meinung, er könne von mir nichts strafendes erwarten. Seine eigenen Worte waren: "Sie dürfen mir nichts tun, sie sind nicht mein Klassenlehrer!" Es hat mich dann an meine eigene Kindheit erinnert, in der ich des öfteren gesagt bekam, dass ich die "Krankenkasse" von meinem Gegenüber bezahlen müsste, wenn ich ihm etwas zu Leide tun würde. Lächerlich, aber ebenso kindlich wie niedlich.
Der besagte Schüler war aber - trotz meiner Verwarnungen - nicht zu bremsen und ich versuchte einfach nicht auszurasten und in meinem Kopf durchlief ich alle Arten von Maßnahmen, die möglich sind und hab mich einfach dafür entschieden, dass er am Ende der Stunde den relativ verdreckten Musikraum säubern musste. Nachsitzen wollte ich es zu diesem Zeitpunkt eigentlich nicht nennen. Ich wusste aber nicht, dass dieser kleine Junge bereit war, mit mir 15 Minuten zu diskutieren. Gut, ich hätte ihn durch ein paar direkte und knackige Worte sofort dazu bringen können, dass er mit dem Aufräumen anfängt. Aber nein, ich wollte, dass er es von sich aus tut und so wartete ich und wartete und wartete.
Nach diesen gewissen 15 Minuten war er dann doch bereit, kleinbei zu geben und räumte zumindest einige der Schnipsel zur Seite. Ich hatte ja auch nie erwartet, dass er den ganzen Raum bis in die kleinste Ecke blitzblank macht, aber es reichte, dass ich am Ende der "Gewinner" war, denn in der heutigen Stunde, in der ich alleine in der Klasse war, erlebte ich genau diesen aufmüpfigen Schüler als liebevolles und braves Kind. Hurra!
GuyL - 14. Mär, 22:36